Werdegang – Fabio J.B.
Ich möchte dir von meinem vergangenen Ich und meinem Werdegang zu einem selbständig denkendem Menschen erzählen.
Ich war damals gefangen in meinem eigenen Kopf, in den Strukturen, die sich durch gesellschaftliche Prägung meiner Peargroup und meines Elternhauses dort installieren sollten. Ich machte das, was sich mir als normal für Personen in meiner Lebenslage präsentierte.
Als normal galt es, bei gesellschaftlichen Anlässen Alkohol zu trinken. Ich trank regelmäßig, da sich mindestens jedes Wochenende, da ich hier immer unter Leuten und lange wach war. Ich ging zu Fußballspielen und hielt mir dafür ganze Tage und Wochenenden frei. Ich traf mich mit vermeintlichen “Freunden” und ging auf Parties, wo man zumeist ohne Grund feierte.
Ich hatte Essstörungen, konnte mein Gewicht nie richtig halten und schlug immer in Extreme um. Auch in meinem zwischenmenschlichen Verhalten zeichnete sich dies ab. Ich war impulsiv und cholerisch. Für Wertvorstellungen die nicht in mein Weltbild passten hatte ich wenig übrig. Ich fühlte mich separiert von allen und trotz der Gesellschaft allein. Über meine Gefühle konnte ich über ein Jahrzehnt, wenn nicht sogar länger nie wirklich sprechen und Liebe zu empfinden war mir komplett fremd. Ich hatte die Verbindung zu mir selbst unter einem Haufen aus Mechanismen vergraben, die mich davon abhielten, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Finanziell lebte ich stets im Heute und meine Zukunft existierte nie in einem goldenen Licht.
Zusammenfassend würde ich als heutige Person nichts mit meinem Ich von damals zutun haben wollen. Mein Innerer Antrieb war zwar stets vorhanden und wirkte auch auf mein Umfeld anziehend, doch war dieser eher fehlgerichtete und nicht sauber durchdacht.
Über die Jahre entwickelte ich mich jedoch weiter. Ich erkannte früh, dass in unserer Welt und in meinem Umfeld einiges nicht stimmte. Ich fühlte mich häufig ausgesaugt und eingedämmt. Der Antrieb, den ich in meiner Jugend und beim Sport zu lieben gelernt habe, wurde nicht gut von mir behandelt.
Wenn man Vollzeit studiert, nebenbei arbeiten geht und sich am Wochenende von seinen Problemen ablenkt, entsteht vieles, nur keine sichtbare Aufwärtsspirale. Der Antrieb war also dabei einzuschlafen. Doch bin ich ein sehr eigensinniges Kerlchen und zum Glück setzte sich diese Eigenschaft immer mehr in meinem Leben durch.
Mit dem erst unbewussten Beginn meiner energetischen Ausbildung durch diverse spirituelle Praktiken, rückten immer mehr Anteile von mir in eine gesündere Position. Dies war im Moment häufig sehr schmerzhaft, da somit Anteile von mir, welche ich zuerst wegsperrte jetzt wieder präsent wurden. Dadurch kam es zuerst zu einer gefühlsmäßigen Anfangsverschlimmerung. Ich zog mich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück und fing an mehr und mehr an mir selbst zu arbeiten und mich in den Themengebieten weiterzubilden, die für meinen Heilungsprozess am förderlichsten waren.
Erst wurde der Alkohol in einem Alkoholtagebuch dokumentiert, dann wurde er aufgegeben. Mein Geist hat ehrlich gesagt Jahre gebraucht um sich davon gänzlich zu erholen. In der Retrospektive eine der transformativsten Entscheidungen meines Lebens. Dem Fußball entsagte ich kurz danach auch. Auch Beziehungen welche nur einseitig gepflegt wurden und keinen Rückfluss an Energie beinhalteten wurden abgebrochen. Dazu gehörten schmerzhafter Weise auch Familienmitglieder.
Ich stellte mir die wirklich wichtigen Fragen des Lebens und tat dies ungewöhnlich früh. Wer bin ich und warum bin ich hier? Diese Fragen kann ich heute klar beantworten und dies gibt mir ein tiefes Gefühl von innerer Stabilität. Ich freue mich mittlerweile über Herausforderungen, weil ich an ihnen erfahrungsgemäß am meisten wachsen konnte. Heute bin stets fokussiert auf das was ich möchte und ordne meine langfristigen Bedürfnisse keinen kurzfristigen Schwächen unter.
Zusammenfassend bin ich heute mehr ich selbst als früher. Und dieses Ich ist gesund und glücklich. Primär waren viele meiner Erfahrungen eher einschränkender Natur, doch sind diese Stolpersteine häufig der schnellste Weg zur Selbsterkenntnis, wenn man lernt mit ihnen umzugehen. Sie sind dafür da, damit man beide Seiten seiner eigenen Medaille kennenlernen kann.